Um den eigenen Traffic analysieren zu können, nutzt eine Vielzahl von Website-Betreiber:innen Googles hauseigene Web-Analyseplattform Google Analytics 4. Bei vielen Unternehmen wächst allerdings der Wunsch nach Alternativen, die genauso verlässliche Einblicke in das Nutzerverhalten liefern, aber womöglich weniger komplex sind und eine lückenlosere Datenschutzkonformität vorweisen.
In diesem Beitrag lernst du zehn Google Analytics Alternativen kennen und erfährst, worauf es bei der Auswahl deines Tracking-Tools ankommt.
Warum eine Google Analytics Alternative sinnvoll ist
Gründe für die Suche nach Alternativen zu Google Analytics 4 sind vor allem Datenschutzbedenken durch die DSGVO, die recht komplexe Benutzeroberfläche oder der Wunsch nach spezifischen Funktionen, die Google Analytics nicht bietet. Besonders für kleinere Unternehmen ohne Performance-Marketing-Spezialist:in kann ein leicht bedienbares Webanalysetool das Tracking und Rückschlüsse daraus erleichtern.
Wichtige Kriterien bei der Wahl einer Google Analytics Alternative
Bei jedem Webanalysetool solltest du folgende Punkte prüfen:
- Datenschutz: Achte darauf, ob das Tool DSGVO-konform arbeitet und Daten innerhalb der EU verarbeitet. Manche Anbieter:innen werben auch explizit mit einer Cookie-freien Datenerhebung, was dir den Einsatz von Cookie-Bannern erspart. Das steigert nicht nur die Rechtssicherheit, sondern verbessert auch die Nutzer:innen-Erfahrung in deinem Onlineshop.
- Funktionen: Überlege, ob dir einfache Metriken wie Klicks, Seitenaufrufe und Absprungraten genügen oder ob du tiefere Einblicke brauchst. Einige Tools bieten erweiterte Features wie Heatmaps und A/B-Testing, die sogar über den Funktionsumfang von Google Analytics hinausgehen. So kannst du das Verhalten deiner Website-Besucher:innen im Detail nachvollziehen.
- Integration: Eine nahtlose Anbindung an Shopify und andere Marketing-Tools ist häufig entscheidend. So kannst du deine Webanalyse mit Verkaufszahlen, Newsletter-Kampagnen oder Anzeigenplattformen verknüpfen. Das spart Zeit und ermöglicht dir, deine Daten in einem einzigen Dashboard auszuwerten.
- Benutzerfreundlichkeit: Ein übersichtliches Interface hilft dir, wichtige Kennzahlen auf einen Blick zu erkennen. Wenn du für jedes Reporting lange Einarbeitungszeiten oder externe Agenturen brauchst, verlierst du Zeit und Geld. Natürlich ist die gewünschte Komplexität oft vom Kenntnisstand der Nutzer:innen abhängig und du solltest bei der Auswahl darauf achten, wie viel Vorwissen und Einarbeitungszeit zur Verfügung steht.
- Kosten: Viele Alternativen bieten flexible Preismodelle – von kostenlosen Basisversionen bis hin zu skalierbaren Tarifen. Überlege, welche Features du wirklich brauchst und ob sich ein kostenpflichtiges Abo langfristig lohnt. Google Analytics ist komplett kostenlos, weswegen du den Preis deiner Alternative demgegenüber ins Verhältnis zum Mehrwert setzen solltest.
Die zehn besten Alternativen zu Google Analytics 4
Laut Narrative BI wird Google Analytics weltweit von über 55 % aller Websites genutzt. Dabei gilt GA4, wie das Tool häufig verkürzt genannt wird, auch als eines der umfangreichsten auf dem Markt. Das heißt allerdings nicht, dass es auch für jede Unternehmung gleich gut geeignet ist. Wir zeigen zehn Google Analytics Alternativen, mit denen du das Tracking-Tool des Marktführers ersetzen oder vielleicht auch einfach nur ergänzen kannst:
- Matomo
- Plausible Analytics
- Fathom Analytics
- Piwik PRO
- eTracker
- Clicky
- Simple Analytics
- Friendly Analytics
- Open Web Analytics (OWA)
- PostHog
1. Matomo

Matomo ist eine der bekanntesten Open-Source-Alternativen zu Google Analytics und wird weltweit von Organisationen, Behörden und Unternehmen eingesetzt. Dieses Tracking-Tool kann sowohl auf dem eigenen Server gehostet als auch als Cloud-Version genutzt werden, was dir maximale Flexibilität bietet. Matomo zeichnet sich besonders durch seine Funktionsvielfalt aus, die von klassischen Reports über Heatmaps bis hin zu A/B-Tests reicht. Für alle, die in Sachen Leistung keine großen Abstriche machen wollen und Wert auf Datenkontrolle und Datenschutz legen, ist Matomo eine robuste Lösung.
- Datenschutz: DSGVO-konform, Self-Hosting möglich
- Funktionen: Webanalyse, Funnels, Heatmaps, A/B-Tests
- Integration: API und Plugins verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Komplex
- Kosten: Open-Source-Version kostenlos, Cloud-Version ab 22 Euro
2. Plausible Analytics

Plausible ist ein leichtgewichtiges Analysetool aus Estland, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Es arbeitet komplett ohne Cookies und bietet ein übersichtliches Dashboard mit den wichtigsten Metriken wie Seitenaufrufe, Verweildauer und Conversions. Mit seiner klaren Datenschutzstrategie ist es besonders interessant für kleinere Organisationen und Unternehmen. Plausible zeigt, dass Analytics nicht kompliziert sein muss.
- Datenschutz: Cookie-frei, DSGVO-konform
- Funktionen: Webanalyse, keine erweiterten Features
- Integration: API und Plugins verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: sehr einfach, ideal für Einsteiger:innen
- Kosten: Abomodell ab 7,50 Euro im Monat (bei jährlicher Abrechnung)
3. Fathom Analytics

Fathom kommt ursprünglich aus Kanada, hostet jedoch auch Server in der Europäischen Union. Mit seiner einfachen Bedienung richtet es sich an alle, die ein klares Dashboard schätzen. Anstatt unzählige Reports zu generieren, liefert es die Kennzahlen, die wirklich relevant sind. Die Daten werden anonymisiert erfasst, wodurch rechtliche Sicherheit entsteht. Besonders beliebt ist Fathom bei Webseitenbetreiber:innen, die größeren Wert auf eine schnelle Übersicht als auf bloße Funktionsvielfalt legen.
- Datenschutz: DSGVO- und CCPA-konform
- Funktionen: Webanalyse, keine erweiterten Features
- Integration: API und CMS-Schnittstellen verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Intuitiv
- Kosten: Abomodell ab 12,50 Euro im Monat (bei jährlicher Abrechnung)
4. Piwik PRO

Piwik PRO hat seinen Ursprung in der Aufspaltung des Open-Source-Projekts Piwik (jetzt Matomo) und ist heute eine eigenständige, auf große Unternehmen ausgerichtete Analytics-Suite mit Sitz in Polen. Neben klassischer Webanalyse bietet es auch ein integriertes Tag- und Consent-Management, das bei Google Analytics ausgelagert ist. Besonders Organisationen im Gesundheits- oder Finanzsektor nutzen Piwik PRO, da es strenge regulatorische Anforderungen erfüllt. Es ist die richtige Wahl, wenn detaillierte Analysen mit Governance kombiniert werden sollen.
- Datenschutz: DSGVO-konform
- Funktionen: Webanalyse, Tag- und Consent Management
- Integration: API und CMS-Schnittstellen verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Komplex
- Kosten: Abomodell ab 35 Euro im Monat
5. eTracker
eTracker ist ein deutsches Analysetool, das großen Wert auf DSGVO-Konformität legt. Es kommt ohne Cookies aus und ist damit auch ohne Einwilligung sofort nutzbar. Neben klassischen Analytics-Funktionen bietet eTracker auch einen Tag- und Consent Manager sowie A/B-Testing. Besonders für deutsche Unternehmen kann es eine attraktive Lösung sein, da einfacher Support möglich ist und Daten ausschließlich in Deutschland verarbeitet werden.
- Datenschutz: DSGVO-konform
- Funktionen: Webanalyse, A/B-Tests, Tag- und Consent Management
- Integration: API und CMS-Schnittstellen verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: klar strukturiert, praxisnah
- Kosten: Abomodell ab 10,80 Euro im Monat
6. Clicky

Clicky ist ein US-Analysetool mit Fokus auf Echtzeitdaten. Neben klassischer Datenerfassung bestehen verschiedene Möglichkeiten, live zu verfolgen, was Besucher:innen gerade auf der Webseite tun. Mit zusätzlichen Features wie Heatmaps und detaillierten Nutzerprofilen liefert es darüber hinaus auch wertvolle Detail-Insights. Auch wenn die Oberfläche etwas altmodisch daherkommt, ist Clicky für alle interessant, die schnelle Daten schätzen.
- Datenschutz: Eingeschränkt DSGVO-konform
- Funktionen: Webanalyse, Echtzeit-Tracking, Heatmaps, Besucherprofile
- Integration: API verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Funktional, aber altmodisch
- Kosten: kostenlose Version bis 3.000 Seitenaufrufe am Tag, Premium ab ca. 6 Euro im Monat (bei jährlicher Abrechnung)
7. Simple Analytics

Simple Analytics aus den Niederlanden verfolgt einen radikal datenschutzfreundlichen Ansatz und erhebt keinerlei personenbezogene Daten. Das Dashboard konzentriert sich auf die wichtigsten Kennzahlen und bleibt bewusst minimalistisch. Für alle, die Analytics transparent und einfach gestalten wollen, ist es eine hervorragende Wahl – besonders geeignet ist es für Blogs, Portfolios und kleinere Unternehmenswebseiten.
- Datenschutz: Cookie-frei, DSGVO-konform
- Funktionen: Webanalyse, keine erweiterten Features
- Integration: API verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: sehr einfach, ideal für Einsteiger:innen
- Kosten: kostenlose Version mit begrenztem Analyseverlauf, Premium ab ca. 12,50 Euro im Monat (bei jährlicher Abrechnung)
8. Friendly Analytics

Friendly Analytics basiert auf Matomo, wird aber als gehostete Schweizer Lösung angeboten, die sich stark auf Datenschutz mit Einhaltung von Vorschriften wie DSGVO und nDSG konzentriert und Transparenz sowie Kundennähe hervorhebt. Damit kombiniert es die Funktionsvielfalt von Matomo mit zusätzlichen Premium-Plugins, einfacher Einrichtung und EU/CH-Datenschutzstandards. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen, die keine eigene Serverinfrastruktur betreiben wollen, ist es eine attraktive Lösung.
- Datenschutz: DSGVO- und CH-DSG-konform
- Funktionen: Webanalyse, Funnels, Heatmaps, A/B-Tests
- Integration: API und Plugins verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Intuitiv
- Kosten: Abomodell ab ca. 26 Euro im Monat (bei jährlicher Abrechnung)
9. Open Web Analytics (OWA)

OWA wird als Open-Source-Tool, ähnlich wie Matomo, betrieben, ist aber etwas weniger verbreitet. Es erlaubt eigenes Hosting und bietet grundlegende Analysefunktionen wie Click-Tracking und Kampagnenberichte, aber auch Heatmaps, die Google Analytics nicht mitbringt. Es ist kostenlos und eignet sich besonders für technisch versierte Nutzer:innen, die volle Kontrolle über ihre Daten wollen. Allerdings erfordert es mehr Setup-Aufwand.
- Datenschutz: DSGVO-konform, Self-Hosting erforderlich
- Funktionen: Webanalyse, Heatmaps
- Integration: Manuelle Einrichtung notwendig
- Benutzerfreundlichkeit: komplex, etwas altmodisch
- Kosten: Kostenlos
10. PostHog

PostHog ist ein Open-Source-Tool aus den USA, das Web- und Produktanalysen miteinander kombiniert. Es richtet sich vor allem an Entwickler:innen, die für ihr Unternehmen tiefere Einblicke in Nutzerinteraktionen wünschen. Mit Features wie Session Recordings, Funnel-Analysen und Experiment-Tracking eignet es sich besonders für datengetriebene Teams. Durch Self-Hosting bietet PostHog maximale Flexibilität und Datenhoheit.
- Datenschutz: Cookie-frei, DSGVO-konforme Einstellung und Self-Hosting möglich
- Funktionen: Webanalyse, Funnels, Experimente, Session Recordings
- Integration: API verfügbar
- Benutzerfreundlichkeit: Komplex
- Kosten: ereignisbezogene Abrechnung ab 0 Euro im Monat
Datenschutz als zentraler Auswahlfaktor für Tracking-Tools
Datenschutz ist einer der Hauptgründe, warum Unternehmen und speziell Online-Händler:innen nach einer Google Analytics Alternative suchen. Denn Google Analytics verarbeitet Daten häufig außerhalb der EU, was mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nur schwer vereinbar ist. Zudem benötigen viele Webseiten individualisierte Cookie-Banner, um die Nutzung rechtlich abzusichern – das kann Nutzer:innen abschrecken und die Conversion-Rate senken.
Datenschutzfreundliche Alternativen setzen deshalb auf folgende Prinzipien:
- Europäische Server: Anbieter:innen wie Piwik PRO und Simple Analytics aus Europa speichern Daten auch hier und sind deshalb besser für datenschutzfreundliches Tracking unter den strengen Datenschutzauflagen der EU geeignet als Google Analytics.
- Datenhoheit: Tools wie Matomo ermöglichen Self-Hosting, sodass du volle Kontrolle über deine Daten hast.
- Cookie-freie Erfassung: Einige Anbieter:innen wie Plausible oder Fathom verzichten komplett auf Cookies und nutzen anonyme oder pseudonyme Tracking-Methoden. Es werden keine personalisierten Nutzerprofile erstellt, wodurch das Tracking aggregiert und DSGVO-freundlich erfolgt.
- Transparenz: Open-Source-Tools wie OWA legen offen, welche Daten sie erheben und wie sie verarbeitet werden – das Website-Analysetool von Google hingegen nicht.
Analysetool-Auswahl als Shopify-Händler:in
Wenn du einen Shopify-Store betreibst, lohnt es sich, Tools zu wählen, die sich direkt in deinen Shop integrieren lassen. Einige Anbieter:innen bieten über den Shopify App Store eigene Apps an, die es dir ermöglichen, Analytics-Daten direkt mit deinen Shop-internen Verkaufszahlen, Kampagnen und Kundendaten zu verknüpfen. Dadurch erhältst du einen umfassenderen Blick auf deine Performance – von der Traffic-Quelle bis zum Kaufabschluss.
- Matomo: Mit der Matomo Connect App von Auremist kannst du Matomo Analytics ganz einfach ohne Programmierkenntnisse zu deinem Shopify-Store hinzufügen, um das Kundenengagement zu verfolgen, Benutzererfahrungen zu verbessern und Marketingstrategien zu verfeinern.
- Piwik PRO: Die Shopify-App von Piwik PRO macht dir das Tracking in deinem Onlineshop noch einfacher und erleichtert die Verfolgung des Nutzerverhaltens durch Trichteranalyse, anpassbare Dashboards und Berichte und Möglichkeiten zur Integration mit Google Ads, Google Search Console und mehr.
- Microsoft Clarity: Mit der Shopify-App von Microsoft Clarity gewinnst du KI-gestützte Einblicke in das Nutzer:innenverhalten deines Shops. Heatmaps und Sitzungsaufzeichnungen legen zudem Interaktionen und Absprungpunkte offen, während Conversion-Trichter dir helfen, verlorene Verkäufe zurückzugewinnen.
In diesem Video (auf Englisch) erklären wir dir E-Commerce-Analytics:
Fazit: Finde die richtige Google Analytics Alternative für deine Bedürfnisse
Die Suche nach einer Google Analytics Alternative lohnt sich für dich besonders, wenn du Wert auf Datenschutz, einfache Bedienung und spezialisierte E-Commerce-Einblicke legst. Während Google Analytics 4 bei vielen Unternehmen häufig in unterkomplexer Form genutzter Standard ist, zeigen Tools wie Matomo, Plausible oder Fathom, dass es längst moderne, datenschutzfreundliche Alternativen gibt. Wer zusätzlich Wert auf visuelle Analysen legt, kann mit Ergänzungen wie Hotjar oder Microsoft Clarity gezielt Schwachstellen in der Customer Journey aufdecken und die Conversion-Rate steigern.
Unabhängig von der Wahl gilt: Ein datenschutzkonformes und auf deine Geschäftsziele abgestimmtes Analyse-Setup ist heute unverzichtbar. Mit den richtigen Tools erhältst du nicht nur verlässliche Insights über Besucher:innen und ihre Kaufentscheidungen, sondern kannst auch deine Marketingausgaben optimieren und dein Wachstum langfristig sichern.





