Das eigene E-Commerce-Projekt kann heute auf verschiedenste Art und Weise umgesetzt werden. Wer am Anfang des eigenen Unternehmertums steht, hat möglicherweise nur geringe finanzielle Mittel sowie wenig Zeit und Know-how im Hinblick auf Software-Lösungen für einen Onlineshop. Manche Entrepreneur:innen nutzen daher zum Start ein Leasing-Modell für den eigenen Shop und versuchen, Kosten und Aufwand so gering zu halten.
Wir zeigen dir in diesem Beitrag, ob sich Leasing im E-Commerce lohnt, welche Vor- und Nachteile es mitbringt und wie es im direkten Vergleich mit anderen Möglichkeiten für Webshops abschneidet.
Was ist E-Commerce Leasing?
E-Commerce Leasing ist ein Finanzierungsmodell, bei dem die Entwicklung oder Bereitstellung eines Onlineshops durch einen Leasinggeber erfolgt und über feste monatliche Raten refinanziert wird. Die Nutzung ist während der Vertragslaufzeit gesichert, nach Ablauf bestehen meist Optionen wie die Rückgabe, Übernahme oder Verlängerung der E-Commerce-Website.
Für wen eignet sich ein Leasing-Modell
Ein Leasing-Modell kann dir helfen, professionell in den Onlinehandel einzusteigen, ohne hohe Anfangsinvestitionen tätigen zu müssen. Das Modell richtet sich an Unternehmen, die ihre Liquidität schonen wollen oder große Kostenblöcke planbar machen müssen: Beispielsweise wenn du als junges Unternehmen deinen ersten Onlineshop aufbauen möchtest und mit wenig Geld trotzdem eine individuelle Onlineshop-Lösung benötigst. Aber auch für Organisationen, die schnell skalieren möchten oder parallel einen größeren Anteil ihres Budgets für Warenbestand, Marketing o.ä. benötigen, kann Leasing eine relevante Option bieten.
Grundsätzlich lohnt es sich, über E-Commerce Leasing nachzudenken, für...
- Gründer:innen oder Start-ups mit begrenztem Startkapital;
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Liquidität schonen wollen;
- Unternehmen, die mit geringem Budget und Know-how eine maßgeschneiderte Shoplösung benötigen;
- Firmen, die schnell in den Onlinehandel einsteigen wollen, ohne lange Budgetfreigaben abzuwarten;
- Betriebe, die planmäßig größere Anteile in Marketing, Sortiment oder Logistik investieren wollen, ohne Eigenkapital zu binden
Das heißt jedoch nicht, dass Leasing in diesen Fällen immer die beste Lösung für dich ist. Welche Optionen du noch hast, klären wir später.
Vorteile und Nachteile von E-Commerce Leasing
E-Commerce Leasing bringt einige Vorteile mit sich – allerdings solltest du unbedingt auch die Nachteile kennen und Grenzen realistisch einschätzen:
Vorteile
- Planbare Kosten: Durch bekannte Raten und eine vertraglich definierte Laufzeit hast du langfristige Planungssicherheit.
- Flexibilität: Häufig werden auch Optionen wie Pay-as-you-earn angeboten, bei denen sich Leasingraten direkt an die Erträge anpassen, die mit dem geleasten Shop erwirtschaftet werden.
- Bilanzneutralität: Das Leasingobjekt wird meist nicht in deiner Bilanz geführt, was deine Eigenkapitalquote schont.
- Abschlussoptionen: Abhängig vom Vertrag kannst du den Shop am Ende übernehmen, verlängern oder zurückgeben.
Nachteile
- Kosten insgesamt oft höher: Durch Zins und Risikoaufschläge fallen die Gesamtkosten über die Laufzeit möglicherweise höher aus als bei anderen Modellen.
- Abhängigkeit vom Anbieter: Du bist an den Leasinggeber bzw. seine Konditionen gebunden – bei Problemen oder Insolvenz kann das den Betrieb gefährden.
- Vertragsbedingungen: Individualisierte Shop-Projekte erfordern klare Spezifikationen – zugleich können unklare Anforderungen später zu teuren Nachforderungen führen. Die generellen Forderungen des Leasingvertrags sollten also vor Vertragsabschluss detailliert geprüft werden.
- Langfristige Kosten- und Lock-in-Risiko: Bei längerer Bindung kann ein Wechsel auf eine andere Lösung erschwert sein – insbesondere, wenn der Shop stark individuell angepasst wurde.
Worauf du bei der Auswahl eines Leasingmodells achten solltest
Wenn du E-Commerce Leasing in Betracht ziehst, solltest du:
- Deine Anforderungen wie Funktionen, Hosting, Wartung, Support und Erweiterungen klar definieren – idealerweise mit einem Lasten- bzw. Pflichtenheft.
- Die verschiedenen Anbieter und ihre Leistungen vergleichen – manche bieten nur Hosting, andere Full-Service inklusive Wartung & Updates.
- Den Finanzierungsplan genau prüfen: Achte auf Laufzeit, Ratenhöhe, Kaufoption bzw. Rückgabe nach Vertragsende und etwaige Nebenkosten.
- Eine realistische Einschätzung durchführen: Wie lange dauert es, bis der Shop profitabel läuft? Reicht der zu erwartende Umsatz aus, um die Leasingraten zu decken?
- Auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten kennen: Standard-Hosting / Abonnement oder das Mieten oder Kaufen eines Onlineshops könnten je nach Situation günstiger sein.
Wie sieht der Ablauf eines E-Commerce Leasings aus?
- Leasingangebote prüfen: Vergleiche verschiedene Anbieter hinsichtlich Leistungen, Konditionen, Laufzeiten und enthaltenen Services wie Hosting oder Wartung.
- Anforderungen definieren: Lege fest, welche Funktionen dein Onlineshop benötigt – ein strukturiertes Anforderungsprofil hilft dir, passende Angebote einzuholen.
- Finanzierungsmodell wählen: Entscheide dich für eine Laufzeit und Ratenhöhe, die zu deinem Budget und deiner Umsatzplanung passen.
- Vertrag finalisieren: Kläre offene Fragen zu Serviceumfang, Anpassungen, Übergaberechten und Optionen nach Vertragsende, bevor du unterschreibst.
- Umsetzung und Übergabe: Der Anbieter entwickelt oder installiert die Shoplösung. Nach der Abnahme nutzt du den Shop im Rahmen der vereinbarten Leasingkonditionen.
Vergleich mit anderen E-Commerce-Lösungen
Grundsätzlich hast du neben dem Leasing auch die Möglichkeit, deinen Onlineshop z.B. über ein Abo-Modell wie Shopify selbst zu erstellen oder einen Onlineshop zu kaufen oder zu mieten. Während Kaufmodelle hohe Einmalinvestitionen verlangen und Mietmodelle oft nur begrenzte Individualisierung bieten, ist beim eigenen Aufsetzen der Aufwand mitunter etwas höher. Die folgende Übersicht zeigt die zentralen Unterschiede der gängigen Modelle:
|
Modell |
Kostenstruktur |
Leistung und Serviceumfang |
|---|---|---|
|
Website selbst erstellen |
fortlaufend, gering bis moderat (abhängig von Tools) |
volle Kontrolle, aber Eigenverantwortung von Technik, Sicherheit und Weiterentwicklung |
|
Website kaufen |
einmalig, hoch |
professionelle Umsetzung, aber meist kein laufender Support nach Kauf |
|
Website mieten |
fortlaufend, moderat bis hoch |
Grundfunktionen, begrenzte Anpassungen, oft standardisierte Lösungen ohne Support |
|
Website Leasing |
fortlaufend, moderat bis hoch |
häufig individuelle Entwicklung mit kontinuierlichem Support |
Einfacher Einstieg in dein E-Commerce-Projekt mit Shopify
Wer nach einem einfachen Einstieg sucht, aber unabhängig von Leasinggebern oder anderen Drittanbietern sein will, findet in Shopify die ideale Lösung. Schon ab 25 € im Monat kannst du ohne Programmierkenntnisse und dank einer riesigen Template-Auswahl deinen eigenen Shop kinderleicht selbst aufbauen. Shopify bietet Hosting, Sicherheit, Checkout, Produktverwaltung, Marketing-Tools und vieles mehr auf einer E-Commerce-Plattform. Das heißt für dich: Du musst keine separate Software oder Server betreiben.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie einfach dein E-Business mit Shopify ist:
Fazit: E-Commerce Leasing als alternatives Shopmodell
E-Commerce Leasing kann ein effektives Instrument sein, um ohne hohe Anfangsinvestitionen professionell in den Onlinehandel zu starten oder einen Relaunch umzusetzen – insbesondere für Gründer:innen, KMU und Unternehmen mit begrenztem Budget.
Voraussetzung ist allerdings eine sorgfältige Planung, eine realistische Einschätzung der Umsätze und ein klar strukturierter Vertrag mit transparenten Konditionen. Ob Leasing die passende Lösung für dich ist, hängt also letztlich von deinem Geschäftsmodell, deinen Liquiditätsreserven und deinen Wachstumszielen ab.





